Zurück

Thomas Pfyl ist Schwyzer Sportler 2015

Am vergangenen Samstagabend wurde der halbseitig gelähmte Spitzensportler Thomas Pfyl (Ski Alpin) als Schwyzer Sportler des Jahres 2015 würdig geehrt. Im Rahmen der Sportgala des Sportverband Kanton Schwyz in Unteriberg konnte Thomas die verdiente Ehrung im Beisein von mehreren hundert VertreterInnen und SportlerInnen der Schwyzer Sportvereine und zahlreicher Vertreter aus der nationalen, kantonalen und lokalen Politik entgegennehmen.

Der 29-jährige Thomas Pfyl aus Schwyz wurde im Januar vom Publikum und einem Fachrat als diesjähriger Preisträger gewählt. Ausschlaggebend waren seine bemerkenswerten sportlichen Erfolge im vergangenen Jahr, u.a. der zweite Rang im Gesamtweltcup, der Broncemedaillengewinn im Super-G an der WM in Kanada und die Schweizermeistertitel im Slalom und Riesenslalom.

Der Preisträger wurde von seinem Heimatkanton bereits im 2005 mit dem Nachwuchsförderpreis und im 2007 erstmals als Schwyzer Sportler des Jahres geehrt. René Will (Geschäftsführer PluSport) ging in seiner Laudatio denn auch auf die grossen Veränderungen ein, die den paralympische Spitzensport in den acht dazwischenliegenden Jahren geprägt haben. Insbesondere die stark zusammengelegten Kategorien und Startklassen, die deutlich spürbare Professionalisierung und die immer weiter auseinanderklaffende Unterstützung des paralympischen Sports durch die einzelnen beteiligten Nationen haben das Umfeld stark verändert. Umso höher ist der sportliche Erfolg von Thomas Pfyl einzuschätzen, der nicht (wie Athleten gewisser anderer Länder) vom Staat fürs Skifahren angestellt und entlöhnt ist, sondern seine Leidenschaft mit einer regulären Berufsarbeit in Einklang bringen muss.

Wir gratulieren Thomas herzlich zu dieser ehrenvollen und hochverdienten Auszeichnung und wünschen ihm für die kommenden Jahre und insbesondere die Paralympics 2018 in Südkorea noch viele grosse Erfolge.

Laudatio von René Will

(es gilt das gesprochene Wort)

Liebi Schwyzer Sportlerinne und Sportler,


Es isch mir e grossi Ehr, hütt als Usser-Schwyzer de Thomas Pfyl als hochverdiente Schwyzer Sportler 2015 dörfe z’würdige.


Wenn mer d’Ehretafle i oirer Feschtschrift aluegd, denn gseht mer dass de Thomas Pfyl keins unbeschribnigs Blatt isch. Scho im 2005 hät er oien Sportförderpris übercho und isch 2007 zum Sportler vom Jahr gwählt worde.


I de vergangene 8 Jahr isch vill passiert, de Behindertesport hät sich stark entwickled und verändered:

Mer hät i de letschte Jahr en dütliche Trend zur Professionalisierig gschpürt.

So sind d‘Kategorie und d’Klasse stark zämegleit worde. Weniger Startfelder bedüdet uf de eine Siite besseri Bedingige für d’Medie, s’Fernsehe und auch d’Zueschauer. Sie bedüted aber au, dass jetzt vill meh Athlete pro Teilnehmerfeld am Start sind, dass mer s’individuelle Behinderte-Handicap vom einzelne Athlet nüme so guet cha gwichte (die einie händ dadedure Vorteil, die andere Nachteil übercho) und dass d’Konkurrenzsituation starch zuegno het. Hüt gaht’s au im Behindertesport um Hunderstelsekunde wo über Sieg oder Niederlag entscheidet, wie bim Nöd-Behindertesport au.

D’Scher zwüsche de teilnehmende Länder isch wiiter ufgange punkto Finanzierig, Unterstützig, Belohnig und Anerkennig vo Behinderte-Spitzesportler. – Ich cha es Bispil mache vo de letschte Paralympische Spiil in Sotchi, da het en russische Goldmedaille-Gwünnner en Mercedes, e Wohnig, 100‘000$ Siegprämie und en Job uf Lebesziit vom russische Staat übercho, en Schwiizer Goldmedaille-Gwünner nume a paar tuusig Franke und en warme Händedruck. Es git au immer meh Länder, wo ihri Behinderte-Spitzesportler staatlich astelled, oisi müend immer noch fescht go schaffe nebedher.


Das alles git’s im Hinderchopf z’bhalte, wenn mir hüt d’Leischtige vom Thomas Pfyl würdiged. Oisi Sportler müend also puuri Überzügigstäter sii, wo ihres Bruefs- und Privatlebe miteme immer ufwendigere und professionellere Spitzesport-Lebe müend in Iiklang bringe.


Mir ehred hüt de Thomas für sini sportliche Leischtige im 2015, nämlich:


  • 2. Rang im Gsamtweltcup – e mords Leischtig
  • Broncemedaille a de WM in Kanda im Super-G (trotz starke Schmerze im Chnü und em Abbruch vo de Fahrt i de Hälfti und anschlüssend Neustart – öppis wo de Thomas vo sim Charakter her gar nöd liebt)
  • Und zum Saisonendi no de Schwizermeischtertitel im Slalom und Riseslalom


Was isch das also füren Schwyzer Pfundskerl, wo so öppis anebringt? Wenn ich mich au echli umelose bi sine Kamerade beschriebed ihn sini Fründe als en Mensch mit 2 Facette:


  • Einersiits de fründliche, liebenswerti Kamerad und hartnäckige Fasnächtler, immer korrekt und höflich, eifach en „Gmögige“, ziemlich zrugghaltend und fascht es bizzeli schüüch.
  • Denn aber, wenns ums Trainig und de Wettkampf gaht, denn isch er vo de Rolle: er trainiert härt und flissig, wott alles wüsse und fiiled hart a allne Details. Das macht ebe en Supersportler us!
  • Wenn’s em Thomas mal nöd so lauft, denn eigentlich nu wenn er sich selber im Weg staht. Chli zum Konzept us gheit er, wenn’s irgendwelchi churzfrischtige Äderige im Ziitplan git oder wenn er sich mues entscheide, das isch öppis woner nöd so liebt. No heikler isches, wenn sini Lieblingsmannschaft Ambri-Piotta verlore het, denn seg gar nöd guet bim Thomas, han ich mir säge laa.


Was em Thomas also no fehlt zumene Serie-Goldmedaillegwünner, zumne Pirmin Zurbriggen vom Behinderte-Spitzesport, isch echli weniger a sich selber zwiifle und sich nöd usem Konzept bringe z‘laa. Um das z’erreiche hätt er aber ganz en gschiide Schachzug gmacht, indem er im letzte Oktober sini Evelyne zur Frau gno het – oisi Hoffnige ruhed jetzt also nöd nu uf ihm, sondern dass es ihm zäme mit de Evelyne glingt, nochli a sinere mentale Stärki z’fiile. Denn stöne ihm no etlichi grossi Siig bevor!


Liebe Thomas, du hesch de Titel als Schwiizer Sportler 2015 dank dim Durehaltewille, dim Ehrgiiz, dim Fliss und dim Siigeswille mehr als verdient. Ich hoffe sehr, dass alles klappt und mir i knapp 2 Jahr zäme nach Südkorea a di Paralympische Spiil fahre werdet. Ich weiss, du hesch dir dadefür einiges vorgno, und söttisch du det ganz Pfyl-schnell obeabefahre und Edelmetall gwünne, so zahled mir dir dadefür de Übergepäcktarif sehr gern!


Thomas, bliib wid‘ bisch und mach ois no vill Froid!