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Mit Bestzeiten in Richtung Paris

Leo McCrea schwimmt derzeit in horrendem Tempo durch die Hallenbad-Becken. In seiner Parade-Disziplin, den 100m Brust, blieb er im November erstmals überhaupt unter der Marke von 1:30 Minuten. Der 20-jährige PluSportler gehört damit über diese Distanz zu den heissen Schweizer Paralympics-Medaillenkandidaten.

Leo McCrea nimmt im Hinblick auf Paris stetig Fahrt auf. Der englisch-schweizerische Doppelbürger, der mit seiner Familie in Poole (GBR) lebt, hatte erst im August in Manchester über 100m Brust in 1:30,36 mit persönlicher Bestzeit zum zweiten Mal WM-Silber gewonnen. Drei Monate später schwamm der 20-Jährige bereits über eine halbe Sekunde schneller und blieb in 1:29,78 Minuten erstmals überhaupt unter der Marke von 1:30.

«Ich bin eigentlich ziemlich zufrieden mit meinem letzten Wettkampf», blickt Leo McCrea bescheiden auf die letzten Wochen zurück. «Bei diesem Event in einem Vorort von Bournemouth konnte ich in beiden Rennen meine Leistungen steigern». Damit sprach der Student auch seine Leistung über 100m Freistil an, wo er seine persönliche Bestzeit sogar um sagenhafte anderthalb Sekunden auf 1:10,42 Minuten verbesserte.
 

Tokio im Rückspiegel - Paris im Visier

Als 17-Jähriger nahm Leo McCrea erstmals an Paralympics teil. In Tokio erreichte er über 100m Brust den Final und wurde Fünfter. Damals war sein Ziel vor allem, Erfahrungen auf der internationalen Bühne zu sammeln. Inzwischen hat Leo Paris voll im Visier – und gehört dort zu den Favoriten auf eine Medaille über seine Paradedistanz. Geschlagen wurde er zuletzt an den Weltmeisterschaften in Manchester einzig vom Spanier Antoni Ponce Bertran, dem Weltrekordhalter über 100m Brust.

Für Paris nimmt Leo viel Training in Kauf, frei nach seinem Motto: «No pain, no gain – kein Schmerz, kein Gewinn». «Ich trainiere normalerweise sieben bis acht Mal pro Woche im Schwimmbecken. Zusätzlich kommen noch Einheiten im Kraftraum sowie Pilates dazu», beschreibt der junge Mann, der mit Achondroplasie (Kleinwuchs) zur Welt gekommen ist, seinen üblichen Trainingsplan.

Der nächste Wettkampf führt den Doppelbürger im Februar in den hohen Norden der britischen Insel, nach Schottland. «In Aberdeen nehme ich an den ‘Para Swimming World Series’ teil und dann will ich meine Zeit über 100m Brust weiter verbessern.» Sollte ihm dies erneut gelingen, läge er im optimalen Fahrplan nach Paris.

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