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PyeongChang News

Gold-Hattrick, Kämpferherz, Verletzungspech, Geburtstag und Sprints bis zum Unfallen

Gold-HattrickThéo Gmür avanciert an den Paralympics zum Überflieger. Mit seinem Hattrick (Abfahrt, Super-G, Riesenslalom) setzte er die schnellsten Schwünge in den frühlingshaften Schnee in PyeongChang. Der Gold-Sammler verzichtet zum Abschluss auf den Slalom am Samstag und möchte die Paralympics noch voll auskosten. Chance im Slalom packenBeim Slalom bietet sich vor allem Thomas Pfyl die Chance, seine Bilanz aufzubessern. Nach den Rangierungen 9, 9, 7 und 9 (Abfahrt, Super-G, Super Kombination, Riesenslalom) sollen zwei Ruhetage helfen, nochmals Kraft zu tanken. Körperlich und mental. Allrounder Luca Tavasci wird im Klassisch-Sprint Elfter – und ärgert sich über eine HundertstelsekundeAls Luca Tavasci als Sechster seines Halbfinals ins Ziel flog, herrschte im Schweizer Lager Freude und Zufriedenheit. Qualifikation als Elfter überstanden und im Kampf gegen die Weltbesten nicht abgefallen. Mehr durfte vom Paralympics-Neuling nicht erwartet werden. Nur einer scharrte noch etwas, wie die Bündner Steinböcke Gian und Giachen, mit den Hufen im Sulzschnee; der Läufer selbst.

«Das gurkt mich an», kommentierte er seinen Lauf im Engadiner Deutsch. Einerseits verlor er den Zielsprint um Rang neun gegen einen Argentinier im Stürzen um eine Hundertstelsekunde, andererseits gab ihm der Start zu denken. «Ich war zu kalt und auf den ersten Metern zu langsam», ärgerte sich Luca Tavasci. Was seine Trainerin Rilana Perl so nicht unterschrieben hätte. «Es war eine gute Leistung. Luca hat die Ziele erfüllt», hielt sie fest und meinte zum (zurecht) ehrgeizigen Athleten, seine Konkurrenten seien jene Leute gewesen, die um die Medaillen kämpften.

Stephani Victor hat im Riesenslalom die Medaillenränge knapp verpasstDie deutschen Paralympics-Siegerinnen Schaffelhuber und Forster dürften nicht schlecht gestaunt haben, als sie im Riesenslalom von Stephani Victor bezwungen wurden. Nicht, weil sie schlecht gefahren wären, sondern die amerikanische Schweizerin und schweizerische Amerikanerin bot in beiden Durchgängen eine starke, beeindruckende Leistung, die mehr als die Leder-Medaille verdient hätte. Aber die vom Naturell nicht typische Walliserin – ihr Mann Marcel Kuonen stammt aus dem möglichen Olympia-Kanton – freute sich trotzdem, strahlte eine ansteckende (Lebens)Lust aus. Den Traum, an Titelkämpfen eine Medaille für ihre neue Heimat gewinnen zu können, wird sie in einem Jahr an der Heim-WM in Obersaxen zu verwirklichen versuchen.

Kunz im Pech
Obersaxen steht auch auf der Planung von Christoph Kunz, der den Slalom nicht mehr bestreiten wird, weit oben. Deshalb wird er eine Saison anhängen. Sein – seit dem Super G lädierter Fuss – wurde nach dem Riesenslalom weiter untersucht. Denkbar, dass der verletzte Berner Oberländer am Samstag nach
Hause fliegt. Der Sturz im Super G (beste Zwischenzeit) hatte die Paralympics zu einem schwierigen Unterfangen werden lassen.

Gratulation zum GeburtstagAm 15. März, also heute, feiert Murat Pelit während seinen ersten Paralympics Geburtstag. Der Tessiner mit dem grössten Fanclub wird geschätzte 36 Jahre alt. Dazu möchten wir ihm auch an dieser Stelle recht herzlich gratulieren. Unvorstellbar, was abgehen und wie sich sein Fanclub vergrössern würde, wenn er 2022 in Peking - wie Théo jetzt - drei Goldmedaillen gewinnt. Auch dann dürfte er wieder Geburtstag während der Spiele haben. «40 Jahre Gold-Murat». Wenn das keine Schlagzeile wäre. «Forza Murat».

Text: PluSport, Swiss Paralympic
Foto: Michael Fund