Reges Treiben herrscht im Hallenbad Uitikon: Dutzende versammeln sich um das Becken, während im Wasser fleissig Längen geschwommen werden. Es ist bereits das zehnte Differenzschwimmen, das der Behinderten-Sportclub Limmattal (BSCL) für Interessierte aus der ganzen Schweiz organisiert.
Ob Brust-, Kraul- oder Rückenschwimmen – die Teilnehmer sind mit Verve dabei. Aber auch mit nötigem Ehrgeiz, denn alle haben einen wichtigen Gegner: sich selbst. Wer bei zwei Durchgängen in den Kategorien 25, 50 und 100 Metern die kleinste Zeitdifferenz zurücklegt, gehört zu den Favoriten. Hinzu kommen Stafetten, die den Teamgeist fördern.
Die grösste Überraschung war, dass es gleich zwei Tagessieger gab mit einer Zeitdifferenz von: 00.00.00 - Bravo!
Tagessieger
Taha Hussein, BSC-Winterthur
Zeitdifferenz 00:00:00
Philippe Werner, ZH-Oberland
Zeitdifferenz 00:00:00
Kategoriensieger 25m
Taha Hussein, BSC-Winterthur
Zeitdifferenz 00:00:00
Kategoriensieger 50m
Markus Zürcher, Plusport Biel
Zeitdifferenz 00:00:09
Kategoriensieger 100m
Sandro Müller, BSC-Winterthur
Zeitdifferenz 00:00:57
Sieger von 21 Staffeln
BSG- Zimmerberg
Zeitdifferenz 00:00:10
Insieme ZH-Oberland
Zeitdifferenz 00:00:00
Elsbeth Fuhrer beobachtet das Geschehen in und um das Becken. Sie ist die technische Leiterin des BSCL und treibende Kraft hinter dem Differenzschwimmen. «Schon früher wurde der Event organisiert, allerdings ohne richtigen Wettkampf», erzählt Fuhrer. Deswegen funktionierte sie den damaligen «Schwimmplausch» vor zehn Jahren zum Differenzschwimmen um.
Mit Erfolg, denn die Teilnehmerzahl erhöhte sich seither ständig und hielt sich in den letzten Jahren konstant bei rund 100 Personen. «Wichtig war mir, dass ich allen eine Medaille überreichen kann, was viel Anklang fand.» Jeder soll gleichermassen gewürdigt werden, schliesslich sei es kein Leistungswettbewerb, sagt Fuhrer.
Unterstützt wird der Anlass von PluSport Behindertensport Schweiz, sowie einigen Sponsoren. «Da ich schon viele Sportanlässe organisiert habe, bin ich gut vernetzt und konnte Jahr für Jahr das Differenzschwimmen dank deren Hilfe durchführen», so Fuhrer. Eine wichtige Rolle übernimmt zudem die Gemeinde Uitikon: Sie stellt seit zehn Jahren das Hallenbad zur Verfügung.
Mit Freude bei der Sache
Das Wichtigste für das Gelingen ist aber die Freiwilligenarbeit. «Ohne die vielen Helfer würde es nicht klappen», sagt Fuhrer. Von Beginn weg konnte sie auf ein treues Team zählen, viele von ihnen vom Turnverein Engstringen. Einer, der wie Fuhrer seit zehn Jahren dabei ist, ist Roland Aeschlimann. Sein Bereich ist das Rechnungsbüro; Aeschlimann berechnet die Differenzen und erstellt die Ranglisten.
«Die Freude der Teilnehmer begeistert mich jedes Jahr aufs Neue», sagt er. Mittlerweile habe er Routine und die Vorbereitungen belaufen sich auf nur wenige Stunden. Immer wieder ist Aeschlimann auch Ziel der Neugierde – viele wollen sich vorab bei ihm erkundigen, wie sie geschwommen seien. Er muss sie bis zur Rangverkündigung vertrösten.
Das erste Mal als freiwilliger Helfer beim Differenzschwimmen dabei ist Anto Grgi?, der am Beckenrand die Zeit misst und schon mal mit Wasserspritzern eingedeckt wird. «Die Stimmung am Anlass ist super», lobt der Leiter einer Schlieremer Karate-Schule. In das eingespielte Team am Schwimmanlass habe er sich schnell eingelebt. Für den BSCL ist er indessen kein Unbekannter: Seit einigen Monaten organisiert er im Auftrag des Vereins auch Kurse für Menschen mit Einschränkungen.
Das Differenzschwimmen soll auch als Aushängeschild für den BSCL dienen. «Wir suchen immer neue Mitglieder, damit wir unser Angebot weiter aufrechterhalten können», sagt Fuhrer. Vorerst werden aber die Medaillen an der zehnten Ausgabe des Differenzschwimmens verteilt.
Das OK bedankt sich bei allen HelferInn
en, SamariterInnen,sowie beim Hallenbadteam für ihren unermüdlichen Einsatz. Ebenfalls ein Dankeschön den Sponsoren, der Gemeinde Uitikon, sowie den regionalen Zeitungen.
Auf Wiedersehen im Hallenbad Uitikon, Samstag, 17. März 2018.
Elsbeth Fuhrer