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Ein Podestplatz für die Schweizer beim IPC Weltcup in St. Moritz

Bigna Schmidt (GR) fährt beim IPC Weltcup in St. Moritz als einzige Schweizerin auf das Riesenslalom Weltcup-Podest und dürfte somit für ihre erste WM-Teilnahme Ende Januar 2017 selektioniert werden. Während vier Tagen erlebten 90 Athleten aus 22 Nationen beste Wettkampfbedingungen auf der WM-Piste von St. Moritz.

Sie reisst die Arme in die Höhe, umarmte Freunde und strahlt über das ganze Gesicht: so feiert Bigna Schmidt, die 19jährige Davoserin, ihren dritten Platz beim IPC Weltcup im Riesenslalom in St. Moritz in dieser Woche. "Es war eine Bestätigung für meine intensive Arbeit. Gerade in den vergangenen Monaten habe ich den Fokus vermehrt auf das Skifahren gelegt. Ich habe viel und gut trainiert, an Muskelmasse zugenommen und konnte nun die Leistung auf den Punkt abrufen", so Schmidt, die mit dem TAR-Syndrom (Thrombocytopenia-Absent Radius Syndrome) zur Welt gekommen ist. An beiden Unterarmen fehlen ihr die Speiche, zudem auch einige Handwurzelknochen.

Via WM zu den Paralympics?
Für die Bündnerin lief es allerdings nicht an allen vier Tagen im Oberengadin rund. Gerade beim ersten Tag im Slalom fädelte sie schon im ersten Durchgang ein, beim zweiten Slalom trat sie gar nicht erst an. "Ich hatte schon müde Beine. Seit über zwei Wochen sind wir täglich auf den Skis, dazu die Reisen, das kostet schon Substanz", sagt Bigna Schmidt. Dass sich die Davoserin aber auf den Ski-Weltcup und das Sportgymnasium in Davos konzentrieren kann, verdankt sie neben den Eltern und Sponsoren auch PluSport, dem Dachverband des Schweizerischen Behindertensports. "Dank dieser Unterstützung kann ich zum Beispiel auch meine nächsten Prüfungen in Italienisch und Wirtschaft über die Festtage nachholen. Das Schulzeugnis kommt dann eben etwas später nach, denn ich möchte weiterhin erfolgreich fahren. Die WM Ende Januar in Tarvisio soll mein Etappenziel auf dem Weg an die Paralympics 2018 sein", sagt Schmidt, mit leuchtenden Augen.

90 Athleten, die von St. Moritz schwärmen
Nicht nur für Bigna Schmidt ist St. Moritz eine Traumdestination im Weltcup, sondern auch für die knapp 90 Athleten aus 22 Ländern. Die Sportler sind begeistert, ob der Infrastruktur, der guten Betreuung, dem Essen, der Unterkunft und der freiwilligen Helfern - ein gutes Zeugnis nicht nur für den Organisator PluSport, sondern auch für St. Moritz und das Team von Martin Berthod. Rund 140 Freiwillige sind insgesamt im Einsatz und bereiten sich so auf die Alpine Ski-WM im kommenden Februar vor. Von diesem grossen Engagement profitieren Bigna Schmidt und ihre Konkurrentinnen, die weltbesten Behindertenskisportler der Welt.

Resultate: www.paralympic.org/